Fassade verputzen: Schutz für Immobilien
Beispielhafter Aufbau eines Fassadenputzes, Bild: © Alterfalter - Fotolia.com
Eine Außenwand verputzen zu lassen, hat natürlich ästhetische Gründe. Die Fassade sieht durch den neuen Putz wieder gut aus. Allerdings gibt es sehr praktische Gründe dafür, eine Hauswand zu verputzen.
Putz schützt die Fassade vor Witterungseinflüsse wie Regen, Frost und Schnee. Darüber hinaus kann man die Fassade auch verputzen, um der Immobilie Schutz vor Schäden durch große Temperatur-Schwankungen zu geben.
Fassade verputzen mit Unterputz- und Oberputzschicht
Lässt man eine Hauswand verputzen, werden oftmals eine Unter- und eine Oberputzschicht aufgebracht. Der Unterputz soll Unebenheiten der Fassade beseitigen, sodass man den Oberputz auftragen kann. Je nach Untergrund sollte man einen Putzträger wie beispielsweise Holzwolle-Dämmplatten nutzen.
Der Oberputz (oder Außenwandputz) schließt die Fassade nach außen ab. Er gehört zur Gruppe der Außenputze und wird dort vom erdberührenden Außenputz für die Kellerwand sowie vom Sockelputz unterschieden, der knapp über der Erdoberfläche angebracht wird. Bisweilen ist auch der Einsatz einer Putzgrundierung zwischen dem Untergrund und der Putzschicht wichtig.
Möchte man eine Fassade verputzen, kann es durchaus möglich sein, den neuen Putz auf alten aufzutragen. Allerdings sollte man vorab prüfen, ob die alte Putzschicht tatsächlich noch tragfähig ist, ansonsten lässt man die Fassade verputzen und hat wenig Freude an der Arbeit, weil sich in der neuen Putzschicht schnell Risse bilden, die eine Risssanierung notwendig machen.
Die Beschaffenheit des Untergrunds zu beachten, ist sehr wichtig, wenn man eine Fassade verputzen lässt. Bei einem sehr saugfähigen Untergrund (z.B. mancher Porenbeton) trägt man beispielsweise am besten zunächst eine Grundierung auf.
Fassadenputz: Es gibt große Unterschiede
Unterschieden werden nicht nur die Putzschichten an der Fassade, sondern die Arten von Putz, mit dem man die Außenwand verputzen kann. Hier gibt es unter anderem mineralischen Putz, der vor allem aus Zement, Kalk, Sand und Bindemittel besteht, sowie Kunstharzputz. Dem Kunstharzputz werden beispielsweise organische Bindemittel oder chemische Stoffe beigefügt, die Algenwuchs an der Fassade reduzieren. Weitere Varianten sind der in vielen Farben existierende und sehr widerstandsfähige Dispersionsputz sowie Silikatputz mit sehr hoher Wasserdampfdurchlässigkeit.
Teils ist Außenputz, mit dem man Fassaden verputzen kann, mittlerweile ein Hightech-Produkt. So gibt es Fassadenputze mit photokatalytisch wirkenden Pigmenten, die Schmutz an der Fassade vorbeugen. Je nach konkreter Aufgabe ergibt Armierungsputz Sinn, der Spannungen in der Putzschicht besser auffängt, wobei gilt: Die Materialauswahl beeinflusst natürlich die Kosten der Putzarbeiten.
Anforderungen an Fassadenputz
Einige Anforderungen an Putz, mit dem man die Fassade verputzen lässt, definiert die Norm „DIN 4108-3 Klimabedingter Feuchteschutz“. Handelt es sich um eine Fassade mit geringer Schlagregenbeanspruchung, reicht Außenputz ohne besondere Anforderungen. Bei mittlerer Schlagregenbeanspruchung ist dagegen mindestens wasserhemmender Außenputz erforderlich und bei starker Schlagregenbeanspruchung der Fassade benötigt man mindestens wasserabweisenden Putz, wenn man die Fassade verputzen möchte.
Basis von Putz ist Putzmörtel. Eine für die Herstellung und Verarbeitung von Putzmörtel relevante Norm ist die DIN 18550. Sie definiert fünf verschiedene Putzmörtel-Gruppen, bei denen nicht jede Gruppe dazu geeignet ist, jede Art von Fassade zu verputzen. Während man etwa mit Kalk-Zement-Mörtel eine Hauswand verputzen kann, die einen Putz mit wasserhemmender Eigenschaft benötigt, eignet sich Luft-Kalk-Mörtel nur, wenn die Fassade einer geringen Beanspruchung ausgesetzt ist.
Bei Putzarbeiten sollte man auf Maler-Fachbetriebe bauen, weil in der Regel nur sie eine Fassade so verputzen, dass der Putz die Fassade tatsächlich schützt.