Bad verputzen: Ist Feuchtigkeit ein Problem?
Putz im Bad ist kein großes Problem, im Spritzwasserbereich sollte man aber lieber auf Fliesen zurückgreifen, © StudioLaMagica - Fotolia.com
Bäder gelten laut Norm DIN V 18550 nicht als Feuchträume, sondern als Räume mit „üblicher Luftfeuchte“. Putz im Bad muss dennoch für die zutreffende Beanspruchungsklasse (externes PDF) ausgelegt sein. Die Wände und Böden in Bädern von Wohnungen gehören in der Regel zu einer der Beanspruchungsklassen 0 (Wände und Böden), A01 (Wände) oder A02 (Böden). Das bedeutet: Die Flächen werden nur zeitweise und kurzfristig mit Spritzwasser geringfügig (0) oder mäßig (A01, A02) beansprucht. Die Beanspruchungsklassen wurden vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes festgelegt.
Putz im Bad als Oberfläche oder Untergrund
In modernen Bädern sind Wände oft nicht komplett mit Fliesen bedeckt. Stattdessen findet man geflieste Stellen heute häufig vor allem in unmittelbarer Nähe zu Badewanne und Dusche, während man andere Stellen im Bad verputzen lässt. Die Kombination aus Fliesen und Putz im Bad lässt deutlich mehr und schönere Bad-Gestaltungen zu als reine Fliesenwände.
Putz im Bad gibt es in unterschiedlichsten Farben und mit verschiedenen Oberflächenstrukturen wie Kratzputz oder Rillenputz. Er ist aber natürlich nicht alleine als oberste Wandschicht geeignet, sondern kann auch Verbundabdichtung sein. Solche Abdichtungen befinden sich als Schicht zwischen dem Untergrund und den Fliesen und dienen dazu, den Untergrund vor Feuchtigkeit zu schützen. Nutzt man Putz im Bad als oberste Schicht, wird bisweilen auch vorgeschlagen, ihn auf vorhandene Fliesen aufzutragen. Das spart Zeit.
Mit welchem Putz kann man das Badezimmer verputzen?
Als Putz im Bad kann man sowohl Kunstharzputz als auch Mineralputze wie Kalkputz, Kalkzementputz und auch Gipsputz verwenden. Spezielle Putze wie Marmorputz oder Buntsandsteinputz sind weitere Varianten von Putz im Bad. Achtung: Besonders Naturputze wie Kalkputz, Gipsputz oder Lehmputz eignen sich für Feuchträume. Aber: im direkten Spritzwasserbereich, also zum Beispiel dem Umfeld einer Dusche, ist Putz ohne zusätzliche Behandlung nicht geeignet! Die einfachste Variante ist es, im Spritzwasserbereich Fliesen aufzubringen. Alternativ können besondere Putze wie beispielsweise Tadelakt (ein spezieller Mineralputz in Kombination mit einer besonderen Verarbeitungstechnik) zum Einsatz kommen.
Die Vorteile von Putz im Bad hängen nicht zuletzt von der Art des Putzes ab. Alle im Bad verwendeten Putzarten sollten eine gewisse Resistenz gegen Feuchtigkeit besitzen bzw. dampfdiffusionsoffen sein.
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So nimmt etwa Kalkputz Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und gibt sie bei trockener Luft wieder ab. Als Putz im Bad wirkt er also feuchtigkeitsregulierend.
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Aber er lässt auch Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf durch, sodass sie etwa aus dem Wandaufbau entweichen kann, wo sie die Bausubstanz schädigen könnte.
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Zudem ist Kalkputz hochalkalisch. Dadurch haben Schimmelpilze es schwerer, sich auf dem Putz im Bad festzusetzen.
Nicht jeder Putz im Bad hat die gleichen Eigenschaften. Kunstharzputz lässt etwa weniger Wasserdampf durch als Kalkputz. Mit welchem Material man das Bad verputzen lässt, sollte man daher im Gespräch mit einem Fachbetrieb klären.
Neuer Putz im Bad ist keine Schimmelsanierung
Das Bad zu verputzen reicht allein als Maßnahme gegen bereits gebildeten Schimmel übrigens nicht. „Putz auftragen - Schimmel abdecken“ ist keine Lösung! Aber Putz im Bad kann als Abschluss der Schimmelentfernung dafür sorgen, künftig die Schimmelgefahr zu verringern.
Eine wichtige Frage beim Bad verputzen ist die nach dem richtigen Putz im Bad. Man sollte vorab die jeweiligen Putze und ihre Vor- und Nachteile kennenlernen.