Lackieren: Lack schützt und verschönert
Von Hesse GmbH & Co. KG - Selbst fotografiert
Um zu verstehen, was „lackieren“ bedeutet, sollte man genauer wissen, was eigentlich „Lack“ ist. Die Schadstoffberatung Tübingen bezeichnet Lack nach DIN 55945 als „Sammelbegriff für Anstrichstoffe, die Beschichtungen mit bestimmten Eigenschaften ergeben, also z.B. qualitativ und optisch besonders hochwertige Oberflächenfilme bilden oder gegenüber besonders vielen Chemikalien beständig sind“.
Im Vergleich zu Dispersionsfarbe hat Lack einen höheren Anteil an Bindemitteln. Bei Hölzern ist neben Holzlack und Holzfarbe zudem Lasur eine Alternative. Während Lacke und Farben die Oberfläche des Holzes beschichten, dringt Lasur tiefer ein und schützt das Holz von innen. Bei einer Lasur bleibt im Vergleich zu farbigen Lacken die Maserung des Holzes oft besser erkennbar. Farbe, Lasur oder Lack: Welche Option die vorteilhafteste ist, kann man nur im konkreten Einzelfall entscheiden.
Lackieren erfüllt mehrere Funktionen
Lackieren kann hauptsächlich zwei Aufgaben haben: Der Lack kann dazu dienen, die Oberfläche zu schützen und zu verschönern und oft soll er beides zugleich tun. Liegt der Schwerpunkt auf dem Schutz und möchte man die Oberfläche optisch möglichst unverändert lassen, kann man sich für Klarlacke entscheiden.
Steht bei Lackierarbeiten eine veränderte Optik im Vordergrund, hat man die gesamte Palette an Farben zur Auswahl. Zudem gibt es beispielsweise bei Lackarbeiten auf Metall auch Lacke mit diversen Effekten wie Struktur-, Metallic- oder Rosteffekt. Der kreativen Gestaltung sind beim Lackieren kaum Grenzen gesetzt.
Neben Schutz und Verschönerung kann das Lackieren weitere Funktionen erfüllen. Je nach Lack, wird die lackierte Oberfläche rutschfester als zuvor, kann für eine elektrostatische Ableitung sorgen oder ist (wie die Heizungslacke) besonders hitzebeständig.
Lackieren? Nur mit dem richtigen Lack
Grundsätzlich kann man Metall ebenso wie Holz, Kunststoff und Fliesen lackieren, wobei sich allerdings nicht jeder Lack für jeden Untergrund eignet. Das bedeutet: Lackiert man Möbel oder Türen aus verschiedenen Materialien, muss man dafür unter Umständen auch verschiedene Lackarten verwenden.
Wiederum speziellen Lack benötigt man, wenn man Heizkörper lackiert, da der Lack gut mit wechselnden und relativ warmen Temperaturen zurechtkommen muss. Bei Lack für Oberflächen im Außenbereich sind Eigenschaften wie UV- und Wetterbeständigkeit wichtig, während es in Innenräumen noch wichtiger als draußen ist, dass der Lack möglichst keine gesundheitsgefährdeten Stoffe ausdünstet.
Lackierverfahren
Ein Lackiervorgang besteht oft aus drei Schritten: Untergrund vorbereiten, grundieren und lackieren. Lackiert man etwa Holz, kann es sinnvoll sein, das Holz als Vorbereitung aufzurauen. Beim Lackieren von Metall wie Eisen muss man eventuell vorab Rost entfernen und bisweilen sollte man auch erst einmal den alten Lack entfernen, bevor man neuen Lack aufträgt. Fast immer gilt: Die zu lackierende Oberfläche muss vor dem Lackieren möglichst frei von Staub und Fetten sowie trocken sein.
Abhängig von Untergrund und Lack wird vor dem eigentlichen Lackieren eine Grundierung aufgetragen, damit der Lack besser haftet. Anschließend kommen eine Schicht oder zwei Schichten Lack auf die Oberfläche. Die Arbeitsschritte variieren bei verschiedenen Lackierarbeiten.
Manchmal kann man auf Grundierung bei Lackierarbeiten komplett verzichten. Grundierung und Lack sind bisweilen verschiedene Stoffe oder ein Lack übernimmt beide Funktionen. Aufgetragen werden Lacke mit Pinsel und Rolle, allerdings kommen auch Sprühtechniken infrage.
Und was ist mit den Kosten für Lackierarbeiten?
Die Preise und Kosten für Lackierarbeiten variieren stark, weil der Aufwand bei verschiedenen Arbeiten unterschiedlich hoch ist und verschiedene Lacke verschieden viel kosten. Günstiger wird es, wenn man Lack ausbessern lässt, statt sich für eine Neulackierung zu entscheiden. Günstiger wird es daneben natürlich auch, wenn man das Lackieren selbst übernimmt. Allerdings sollte man nur das selbst angehen, was man sich auch bei einer gehörigen Portion Selbstkritik zutraut.
Im Zweifelsfall sollte man Fachbetriebe kontaktieren, die die Lackierarbeiten übernehmen.