Streichputz: Praktisch gut!
Streichputz kann mit dem Pinsel auf den Untergrund aufgetragen werden oder mit der Farbrolle. Damit unterscheidet sich Streichputz vom Reibeputz, der mit der Kelle verarbeitet wird. Der Begriff Streichputz sagt aber beispielsweise nichts über das im Putz enthaltende Bindemittel aus. So wird Kalkputz ebenso als Streichputz angeboten wie Lehmputz, Silikatputz und Kunstharzputz.
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Streichputz: für innen wie außen
Meistens werden Streichputze für Innenräume verwendet, allerdings gibt es auch Varianten, die man für Fassaden nutzt. Als Außenputz muss Streichputz Eigenschaften wie Wetterbeständigkeit aufweisen, die Innenputze nicht oder nicht in gleichem Maß besitzen müssen.
Eigenschaften von Streichputz
Allgemeine Aussagen zu den Eigenschaften von Streichputz lassen sich kaum treffen, da es so viele verschiedene Varianten dieses Putzes gibt. Beim Einkauf fürs Verputzen sollte man darauf achten, dass ausgewählter Streichputz zu den Anforderungen an die jeweils zu verputzende Oberfläche passt. Anforderungen können innen und/oder außen neben der bereits benannten Wetterbeständigkeit für Außenputze beispielsweise sein:
- schimmelabweisend,
- wasserfest (für das Verputzen von Feuchträumen gut geeignet),
- difussionsoffen (lässt Wasserdampf aus dem Wandinneren nach außen dringen),
- feuchte- und raumklimaregulierend,
- beständig gegen UV-Licht (außen).
Für eine gute Verarbeitung können beim Streichputz zudem Eigenschaften wie eine geringe Tropf- und Spritzneigung vorteilhaft sein. Immer beachten sollte man Verbrauchsangaben wie „ca. 2,02 kg/m²“ , wenngleich sie nur Orientierungswerte sind. Wichtig: Bei Streichputz mit gröberer Körnung ist der Verbrauch meistens höher als beim feinkörnigen Putz. Bei der Körnung geht es um den Durchmesser von Zuschlagstoffen, die den Putz anreichern und der Putzschicht ihr spezielles Äußeres geben. Grob unterscheidet man feinen, mittleren und groben Streichputz.
Färben geht. Überstreichen auch!
Streichputz kann man einfärben, wobei die Auswahl möglicher Farbtöne etwas eingeschränkter ist als beim ebenfalls möglichen nachträglichen Überstreichen. Überstreicht man nachträglich, sollte man allerdings darauf achten, dass die erwünschten Putzeigenschaften erhalten bleiben. So könnte Dispersionsfarbe auf Kunstharzbasis dazu führen, dass der mit Mineralputz verputzte Untergrund nicht mehr so diffusionsoffen ist wie erwünscht.
Vor dem Verputzen: Untergrund vorbereiten
Beim Verputzen mit Streichputz entspricht der erste Arbeitsschritt dem bei allen Putzarbeiten: Man muss sich erst einmal um den zu verputzenden Untergrund kümmern. Zu nötigen Vorarbeiten kann das Reinigen der Oberfläche gehören, um sie von Stauben, Fetten und Rückständen wie Tapetenresten zu befreien. Bisweilen muss man Risse zuspachteln. Mit manchen Streichputzen kann man mittelstarke Risse im Untergrund allerdings auch zuschlämmen. Bei Untergrund, auf dem Putz nur schlecht haftet, oder bei stark saugfähigem Untergrund ist eine Grundierung sinnvoll, ehe man den Streichputz aufträgt.
Gestalten mit Streichputz
Ist der Untergrund vorbereitet, kann man eine oder zwei Putzschichten auftragen. Das funktioniert mit Pinsel oder Rolle, teils ist auch der Einsatz eines Sprühgeräts möglich. Ist eine Unter- und eine Oberputzschicht geplant, muss man Trocknungszeiten beachten. Mit Werkzeugen wie Pinsel, Strukturrollen oder Spachteln kann man die oberste Putzschicht dekorativ strukturieren. Ideen für solche Strukturierungen bei Putzfassaden liefert der Abschlussbericht „Edelputze und Steinputze“ eines Projekts der Fachhochschule Potsdam. Manche der dort präsentierten Ideen ist auf Streichputz für Innenräume übertragbar.
Verputzen ist eine handwerkliche Arbeit, die auch begabte Laien erledigen können. Überschätzen sollte man sich jedoch nicht. Im Zweifelsfall garantieren Fachbetriebe gute Ergebnisse.