Silikatputz ist nicht nur für die Fassade eine gute Wahl
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Ein wichtiger Bestandteil von Silikatputz (auch: Dispersionssilikatputz, PDF-Produktdeklaration zu Silikatputzen) ist Kaliwasserglas. Sogenannte Wassergläser ähneln Glas, sind jedoch wasserlöslich. Bestandteile von Kaliwasserglas sind Kaliumkarbonat und Quarzsand. Neben Kaliwasserglas ist meistens eine Polymerdispersion Bestandteil von Silikatputz. Dispersionen sind Gemische aus Stoffen, die keine oder so gut wie keine chemische Verbindung miteinander eingehen. Der Anteil der Dispersion liegt in der Regel bei maximal 5%.
Silikatputz kann unterschiedliche Farbtöne besitzen, wobei die Farbwahl aber nicht völlig frei ist. Sehr intensive Farbtöne sind nicht möglich. Als Innenputz lässt sich Silikatputz beispielsweise mit Kratz-, Rillen- oder anderen Strukturen auftragen, sodass der Putz viele Gestaltungsmöglichkeiten zulässt. Silikatputz ist auch als Streichputz erhältlich, der mit einer Bürste oder Farbrolle auf den Untergrund aufgetragen wird.
Eigenschaften von Silikatputz
Silikatputz besitzt eine gute Wasserbeständigkeit. Er ist weitgehend resistent gegen Witterungseinflüsse, Mikroorganismen und Emissionen. Die Schmutzaufnahme ist bei diesem Putz oft gering. Silikatputz ist zudem nicht quellbar, weshalb nur ein geringes Risiko besteht, dass er bei Feuchtigkeit aufquillt und abplatzt.
Zugleich lässt die Putzschicht viel Wasserdampf durch - er "atmet" gut. So senkt Silikatputz an der Fassade das Risiko von Feuchtigkeit und Schimmelbildung an den Innenwänden. Als Innenputz beugt der alkalische Silikatputz (ph-Wert > 7) Schimmelbildung vor.
Ein weiterer Vorteil von Silikatputz: Trägt man ihn auf mineralischen Untergrund auf, kommt es zu einer sogenannten Verkieselung. Der Putz reagiert mit Mineraluntergrund und Kohlensäure in der Luft zu Kieselsäure und Kalziumsilikat. So verbindet sich Silikatputz gut mit dem Untergrund.
Einsatzgebiete von Silikatputz
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Silikatputz kommt insbesondere beim Verputzen der Fassade zum Einsatz, weil hier Eigenschaften wie die Resistenz gegen Witterungseinflüsse besonders wertvoll sind. Er lässt sich auch auf Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) auftragen und wird häufig speziell für Baudenkmäler genutzt.
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Als Innenputz ist Silikatputz ebenfalls erhältlich. Manche dieser Silikatputz-Varianten werden speziell für Räume mit erhöhten Anforderungen wie Kindergärten und Krankenhäuser sowie für die Sanierung von Flächen, die von Schimmel befallen waren, empfohlen.
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Angeboten wird auch eine Silikatgrundierung, die auf stark saugenden Untergrund aufgetragen wird und selbst als Untergrund für Lehmputz dienen kann.
Einsetzbar ist Silikatputz auf mineralischem Untergrund wie etwa auf einem mineralischen Grundputz, auf Faserzement oder Beton. Er kommt für Decken und Wände infrage. Empfohlen wird er beispielsweise auch als Putzschicht auf einem Untergrund aus Holzfaserdämmplatten.
Wie arbeitet man mit Silikatputz?
Silikatputz wird oft verarbeitungsfertig angeboten, was beim Auftragen einen Arbeitsgang spart. Je nach Art des Silikatputzes kann man ihn manuell mit der Kelle und/oder mit Spritzmaschinen auftragen. In der Regel liegt der Bereich der Außentemperatur, bei der man problemlos mit Silikatputz arbeiten kann, ungefähr zwischen plus 8 und 25 Grad. Beachten sollte man auch die Angaben zu den Trocknungszeiten, bevor man die verputzte Fläche eventuell streicht.
Ob Silikatputz für eine aktuelle Verputz-Aufgabe die beste Wahl ist, können Fachbetriebe aus dem Maler-Handwerk sagen.