Risssanierung stellt beschädigte Hausfassaden wieder her
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Für die regelmäßige Suche nach Rissen im Putz bietet sich das Frühjahr an, da man Häuser nach dem Winter generell einem Frühjahrs-Check (Broschüre des Verbandes Privater Bauherren e.V.) unterziehen sollte.
Einen Blick für Auffälligkeiten an der Fassade sollte man aber ganzjährig haben. Risse im Außenputz einer Fassade unterscheiden sich in ihrer Breite und der Tiefe. Generell gilt: Je tiefer die Risse im Putz gehen, desto eher sind sie mehr als nur ein ästhetisches und alleine mit Farben oder Putzen zu lösendes Problem.
Der erste Schritt einer Risssanierung ist daher die Analyse, um welche Art von Riss es sich handelt. Risse im Putz können beispielsweise zu einer der folgenden Rissarten gehören:
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Risse an der Fassaden-Oberfläche: Haarrisse und Netzrisse treten nur an der obersten Putzschicht auf. Die Breite der Risse ist in der Regel sehr gering. Dabei sind Netzrisse im Vergleich zu Haarrissen oft die deutlicher erkennbare Variante der Risse im Außenputz.
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Tiefer gehende Risse in Putz und Untergrund: Die Fassadenrisse in dieser Gruppe reichen bis in den Putzträger hinein. Zu ihnen gehören bisweilen Schwindrisse (auch: Schwundrisse). Diese Risse im Außenputz können entstehen, wenn noch feuchte Baustoffe (z.B. beim Verputzen) zu schnell trocknen. Manchmal gehören Schwindrisse auch zu den oberflächlichen Rissen, was dann eventuell die nötige Risssanierung vereinfacht. Bewegungsrisse gehören ebenfalls in die Kategorie der tiefergehenden Risse, bei denen eine Risssanierung nötig wird. Sie entstehen durch Bewegungen im Baukörper, die unter anderem ebenfalls durch die Reduzierung, aber auch durch den Anstieg von Wasser im Baustoff verursacht werden.
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Risse aufgrund der Baudynamik: Es gibt auch Risse im Außenputz, deren Ursachen im Gesamtbauwerk liegen. Zu ihnen zählen statische Risse, deren Ursache in der Überschreitung statischer Grenzwerte liegt. Sie sind nicht nur Risse im Außenputz, sondern gehen oft deutlich tiefer. Ebenfalls tiefergehende Risse im Putz sind die Setzrisse. Sie entstehen, weil der Boden das Fundament und Haus nicht (mehr) so sicher trägt, wie er sollte. Beide Risse im Putz machen oft nicht alleine eine Risssanierung oder andere Fassadensanierung nötig, sondern sollten zu weitergehenden Maßnahmen führen, die Ursachen beseitigen.
Vor Risssanierung kommt Rissanalyse
Die Vielfalt der Risse im Außenputz macht deutlich, dass man eine Risssanierung nicht ohne eine Analyse der Rissarten und Ursachen durchführen sollte. Für die Analyse können die Risse im Putz beispielsweise vermessen werden, um anhand der Größe bestimmte Arten auszuschließen. Vor Ort kann auch ein Abklopfen des Putzes eine Analysemaßnahme sein. Erst, wenn klar ist, welche Risse beseitigt werden sollen, kann man die richtige Risssanierung wählen.
Risssanierung: Wie funktioniert sie?
Kleine und nicht tief reichende Risse im Außenputz lassen sich bisweilen bereits mit Malerarbeiten und einem passenden Anstrich beseitigen. Bei tiefergehenden Rissen reicht ein Anstrich als Risssanierung allerdings nicht aus. Bisweilen arbeitet kann man in solchen Fällen mit Putzarbeiten. Man beseitigt dazu den rissigen alten Putz auf größerer Fläche. Anschließend kann man zur Risssanierung einen Putzträger und den Unterputz anbringen sowie eine Armierungsschicht und den Oberputz auftragen.
Eine weitere Art der Risssanierung bei einem tiefergehenden Riss im Putz ist die Rissverpressung, bei der man den Riss mit Mörtel füllt. Wie bei allen Arten der Risssanierung für tiefergehende Risse gilt aber auch hier: Ohne die Ursache anzugehen, hat man den Riss im Putz möglicherweise nur kurzzeitig beseitigt.
Maler-Fachbetriebe analysieren Risse im Putz und (je nach Art der Risse) helfen, sie nachhaltig zu beseitigen.