Alten Putz entfernen

Wenn Sie Putz entfernen, ist das manuell oder mit Maschinen möglich. Ganz mühelos ist das Putzabschlagen in keinem Fall, wobei die manuelle Variante mit Hammel und Meißel anstrengender ist. Das Entfernen von Putz mit Maschinen erfordert dagegen noch mehr Sorgfalt, damit unter dem Putz liegende Schichten nicht geschädigt werden. Weiterlesen

Fachgerecht Putz entfernen

Bei der Putzentfernung ist besondere Aufmerksamkeit geboten, um die darunterliegenden Schichten nicht zu beschädigen, © mhp - Fotolia.com

Prinzipiell kann es auf innen (Innenputz) wie außen (Fassadenputz) liegenden Hausflächen sinnvoll sein, den Putz zu entfernen. In vielen Fällen ist das aber unnötig. Stattdessen kann man beispielsweise Risse in der Putzschicht mit neuem Putz sanieren (Risssanierung) oder aber auf eine alte Putzschicht komplett eine neue auftragen.

Als Alternative kann man auch nur dort den Putz entfernen, wo der alte Putz locker geworden ist. Anschließend trägt man den neuen Putz auf den tragfähigen alten Putz sowie auf den von losem altem Putz befreiten Untergrund auf. So ergibt sich eine einheitliche neue Putzschicht.

Neben dem Auftragen von neuem Putz, lässt sich eine Wand bei einem nur mäßig angegriffenen alten Putz auch mit Fliesenkleber und Fliesen renovieren. Sie mit Gipskartonplatten zu verkleiden ist in Innenräumen eine weitere Möglichkeit. Nachteile: Der Raum wird so etwas kleiner und nicht jede Alternative (z.B. Fliesen) ist für jeden Raum und jede Wand geeignet.

Prinzipiell gilt: Putz zu entfernen, ist eine aufwändige Arbeit. Wenn sie sich vermeiden lässt, ist die Alternative oft die bessere Wahl. Wenn der Putz allerdings an Tragfähigkeit eingebüßt hat oder Feuchtigkeit zu Schäden führt, muss man den Putz entfernen. Nicht vermeiden lässt sie sich die Arbeit auch bei einem großflächigen Schimmelbefall, bei dem der Schimmelpilz sich bereits im Putz festgesetzt hat. Für diesen Fall hat das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg übrigens eine interessante Broschüre (PDF) herausgegeben.

Putz entfernen: Vorbereitung, Werkzeuge & Vorsichtsmaßnahmen

Insbesondere, wenn man in Innenräumen Putz entfernen möchte, kann eine geeignete Vorbereitung wichtig sein, um empfindliche Gegenstände vor Staub zu schützen. Möbel und Dekor-Gegenstände sollte man vor der Arbeit entfernen oder zumindest abdecken, bevor man den Putz entfernen lässt. Bodenbeläge wie Teppichböden deckt man sorgfältig mit strapazierfähiger Folie und Klebeband ab. Mund und Augen muss man möglichst gut schützen, während man den Putz entfernt. Achten Sie also auf einen Mundschutz und eine Schutzbrille, welche die Augen sichert!

Man entfernt relativ losen Putz, indem man mit Hammer und Meißel arbeitet. Das kann jedoch körperlich ziemlich anstrengend werden. Der Vorteil der Sache: Durch das langsamere Arbeiten im Vergleich zur maschinellen Putzentfernung ist das Risiko, dass der Untergrund unter der Putzschicht beschädigt wird, geringer. Nach der Arbeit mit Hammer und Meißel befreit man den Untergrund mit groben und feinen Drahtbürsten von den übrigen Putzresten.

Nutzt man Maschinen wie Bohrhammer, Meißelhammer, Putzfräsen oder Druckluftlanzen, arbeitet man in der Regel schneller und komfortabler, muss aber mehr Obacht geben. Als Maschinen kommen beispielsweise Schleifmaschinen, Bohrhämmer oder Putzfräsen infrage. Möchte man an einer Fassade Putz entfernen, kann man solche Putzfräsen an einem Bagger oder einer Hubarbeitsbühne befestigen. Bestimmte Arten von Rollputz kann man zunächst mit Wasser anfeuchten und anschließend mit einem Schaber entfernen. Ein elektrischer Schaber macht diese Arbeit etwas komfortabler. Aber auch hier muss man aufpassen, dass der Untergrund nicht bei den Arbeiten beschädigt wird.

Gesetzliche Bestimmungen, wenn Sie Putz entfernen und erneuern

Putz entfernen und neu Verputzen gehören bei der Fassadensanierung zu den Arbeiten, nach denen die sanierte Außenwand laut Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014 bestimmte Wärmedurchgangswerte nicht überschreiten darf. Darauf müssen Fassaden sanierende Hausbesitzer achten. Laut EnEV 2014 dürfen Außenfassaden nach dem großflächigen Ersatz von Außenputz den Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,24 W/(m²·K) nicht überschreiten. Dies gilt NICHT für Gebäude, die ordnungsgemäß nach dem 31. Dezember 1983 errichtet worden sind. Weiterhin gibt es eine Bagatellgrenze: beträgt die Fläche des erneuerten Putzes bis zu zehn Prozent der gesamten Fassadenfläche, sieht man von obiger Anforderung an den Wärmedurchgang ab.

Wie von deutschen Gesetzen und Verordnungen nicht ganz unbekannt, gibt es noch viele weitere detaillierte bis komplizierte Bestimmungen, Ausnahmen und Sonderfälle, die an diese Anforderung anknüpfen. Ihr regionaler Fachbetrieb kann Ihnen genau sagen, welche Bestimmungen bei der Putzentfernung in Ihrem Fall greifen.

Man sollte nur dann in Eigenregie Putz entfernen, wenn man handwerklich ausreichend erfahren und begabt ist. Im Zweifelsfall beauftragt man besser Fachbetriebe für Putzarbeiten.

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